Sonntag, 31. Juli 2011

You Can’t Judge a Book by Its Cover

Inzwischen bin ich in Israel angekommen und habe eine gute Woche verbracht.
Diese erste Woche waren alle neuen Volontäre für das Einführungsseminar im katholischen Paulushaus in Ostjerusalem, gegenüber des Damaskustores der Altstadt.

Sonntag in der Nacht zum Montag kamen wir in Tel Aviv mit dem Flugzeug an. Wir waren alle recht erschöpft von dem Flug und das Flugessen trug auch nicht zur Stimmung bei - es gab ein koscheres Semmel mit schwer definierbaren Auflage.
Im Flughafen wurde unsere Gruppe bei der Passkontrolle abgefangen und in einen separaten Nebenraum gebracht und das Warten fing an. Schließlich stellte sich heraus das unser Visum überraschenderweise von einem auf 11 Monate verlängert wurde. Warum auch immer.

In den nächsten Tagen nahmen wir Jerusalem unter die Lupe.
Montags ging es zur deutsch-evangelischen Erlöserkirche (auch Augusta Viktoria genannt) und durch kurz durch die Altstadt. Die Erlöserkirche liegt auf dem Ölberg und damit dem höchsten Punkt Jerusalems.
Die Mädchen mussten währenddessen feststellen, dass die Jerusalemer einen etwas konservativen Blick auf die Welt haben: Mädchen mit Hotpants und Trägershirts durften den Garten Gethsemane nicht betreten. Allerdings wurden sie auch vor äußerst aufdringlichen Israeli- und Palästinenser-Männern gewarnt...

Im Laufe der Woche waren wir mehrmals in der Altstadt, besuchten unter anderen eine Lichtshow in der Davidszitadelle, die die Geschichte Jerusalems zeigte und genossen mehrmals das typische israelische Gericht: Falafel.

Geschockt haben uns hingegen die israelischen Preise. Während Fertigessen und Waren auf dem Markt recht billig sind, kosten jegliche Produkte im Supermarkt viel mehr als in Deutschland.
So kostet eine Tube Sonnencreme etwa 10 bis 20 Euro. Bei dem hiesigen Wetter kann man sich vorstellen, dass das alles andere als billig ist.

Freitag ging es noch nach Mea Shearim, dem (ultra-)orthodoxen Stadtteil Jerusalem. Hier durften die Mädchen abermals feststellen, dass kurze Röcke und Hotpants nicht so empfehlenswert sind, trotz des Wetters.

Heute ging es dann in unsere Einsatzstellen, für mich also ins Ilan, im südlichen Teil Jerusalems. Begeistert haben uns die Menschen denen wir heute begegnet sind: Alle unglaublich freundlich und hilfsbereit. Unsere Hausmutter tat es sehr leid, dass unsere Wohnung verdreckt war. Wir haben die dann auch gleich nach einem ersten Einkauf für einige Stunden geputzt und geschrubbt. Allerdings gibt es die Aussicht, dass wir außerhalb der Einrichtung eine Wohnung bekommen, da es hier zu wenig Betten.

Und nun zur Einrichtung Ilan: Kurz gefasst ist diese weit von deutschen Standard ab. Der Essensraum besteht aus ein paar Tischen im Flur, Blumen würden auch nicht schaden. Und insgesamt haben die Räumlichkeiten etwa den Charme einer Klobürste (womit ich nichts über die Sauberkeit aussagen möchte!), ähnlich unserer Räumlichkeiten.
Die Bewohner machen dennoch einen fröhlichen Eindruck.

Nun geht morgen die erste Arbeitswoche los und ich bin gespannt wie sich diese entwickelt. Als erstes gilt es morgen zu verhandeln und zwar um die Kosten der Monatskarte für den Bus, welche man hier braucht. Bei einem Lohn von 600 Schekel und den Kosten wie einer Monatskarte (244 Schekel) und Sonnencreme (um die 80 Schekel pro Tube!) kann man sich ausrechnen, dass nicht viel für sonstiges ist.

Als besonderes Schmankerl sind jetzt ein paar Bilder, die ich gemacht habe unter Fotos online.

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